Kultur in der Kirche

Rückbesinnung: Thomas Fink und seine Freunde

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Thomas Fink Trio – Drei Freunde machen Musik: Thomas Fink (Piano), Carola Crey (Schlagzeug), Rainer Glas (Bass)

 

Gedanken eines Laien

Die Session beginnt unaufgeregt. Wir sind unter Freunden. Hört Ihr uns gut? Ja, aber den Bass etwas leiser. Jeder darf mal was wünschen.

Die Instrumente spielen sich ein. Zunächst ein bisschen zögerlich. Drei Freunde: ein Piano, der Bass, das Schlagzeug. Das Piano übernimmt die Führung, erst leise, dann ein bisschen fordernd. Das Schlagzeug unterstreicht, manchmal auch mit doppeltem Strich. Der Bass achtet im Hintergrund auf den Rhythmus.

Die Musik wirkt anfangs wie Hausmusik, Hausmusik des Jazz – nicht aufregend, eher entspannend und wunderschön. Man kann sich zurücklehnen und genießen. Doch
nicht den ganzen Abend. Unvermutet macht das Schlagzeug dem Piano die Führung streitig. Da werden aus der Unterstreichung Ausrufezeichen, die schnell hintereinander gesetzt werden. Die sich durchsetzen bis dass das Schlagzeug alleine den Raum mit temperamentvollem Klang erfüllt. Die Trommeln produzieren große Ausrufezeichen, sogar fett gedruckt.

In einem anderen Set beginnt der Bass mit dunklen, eigenständigen Tönen. Solo pur. Man meint andere Kulturluft zu spüren. Es erscheint mir, als ob der Bass durch eine weite Ebene schreitet über Felsen und Sand. Zunächst fast überhört, dann dichter unterstützt das Reiben und Kratzen des Schlagzeugs. Es weist auf die hellgrünen Flechten hin, die im Sand der Weite überleben. Bass und Schlagzeug schreiten über sandigen Boden mit den kümmerlichen Flechten. Plötzlich aber erblicken wir grün, Vegetation, irgendwo – und als das Piano einsetzt, als es sich durch die ersten Gräser schlängelt, erreichen wir bald einen kleinen Uferwald – bis alle drei Instrumente ihre Freude über den munteren Bach hervorspielen. Wir sind  angekommen im Land der Freunde.

Und dann spielen sie Bekanntes, auch Gassenhauer des Jazz – und es ist fast tröstlich, dass Gassenhauer Gassenhauer sein dürfen. Das ist dann sehr bodenständig. Der Franke freut sich: Passt scho!!  Drei Freunde spielen, seit langen Jahren, 30 Jahre, 40 Jahre. Es macht immer noch Freude. Die Rollen sind verteilt, wechseln sich aber auch ab. Soli würzen das Menü. Besonders kostbar wird es, wenn das Schlagzeug singt. Sie hat eine Jazz-Stimme, was immer man sich darunter vorstellt. Jedenfalls passt sie und verzaubert und führt wieder in andere Welten. Es könnte noch mehr Gesang sein.

Am Schluss legt der Älteste noch einmal vor, gibt eine Zugabe nach der anderen. Die Zuhörer genießen, die Freunde mahnen zum Aufbruch. Irgendwie endet alles in einem Gute-Nacht-Lied. Dann wissen alle, es ist nunmehr zu Ende. Leute geht nach Hause. Nehmt noch die Ohren voller Klänge mit und genießt ein bisschen wenn ihr in den Federn liegt.

 

   
   

 

 

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