11.3.2016 um 20.00 Uhr
Boogie-Woogie mit dem Jens Wimmers Trio
Verführung in die Vergangenheit.
Boogie-Woogie ist eine ausgelassene, fröhliche Musik. Und so bietet auch das Jens Wimmers Boogie Trio Spielfreude, Spaß und gute Laune.
Musikalisch führen die drei Musiker, Jens Wimmers, Alexander Spengler und Ali Broumand, in die Vergangenheit der 20er und 30er Jahre und laden ein zu einem Streifzug durch die damaligen Jazz-Metropolen. Mit Piano, Kontrabass, Schlagzeug und kraftvollen Stimmen erzeugen sie ansteckende Lebensfreude und Spontanität. Rollende Bässe, swingender Drive und lockere Melodieführung prägen den Stil des Trios. Im Zentrum steht das dynamische und leidenschaftliche Pianospiel von Wimmers, unterstützt vom trotzigen Bass von Spengler und dem feinfühligen Schlagzeugspiel von Broumand. Instrumentalnummern wechseln sich mit Gesangstiteln ab, die mit charmantem Witz präsentiert werden. So machen die drei Musiker humorvolle Swing-Hits der Old Time-Jazzhelden wie Pete Johnson, Mead Lux Lewis, Benny Goodmann und Fats Waller wieder hörbar.
«Ein Trio, das nicht nur mit Tastenakrobatik auftrumpft, sondern auch mit swingendem Fingerspitzengefühl.» (Neue Presse, Coburg)
Boogie-Woogie ist eigentlich nur ein Solo-Klavierspiel, in den 20ern in den USA entstanden, das sich zum eigenen Jazz Stil entwickelt hat. Vorläufer war der sogenannte Barrelhouse Jazz. Die schwarzen Bluesmusiker hatten das Gitarrenspiel auf das Klavier übertragen.
Besonders starke Verbreitung fand der Boogie-Woogie durch die so genannten House Rent Partys. Der Wohnungsinhaber organisierte einige Flaschen Schnaps und einen Musiker und finanzierte mit dem Eintrittsgeld, das er den Gästen abverlangte, seine Miete. In den dreißiger und vierziger Jahren wurde der Boogie-Woogie regelrecht zur Popmusik.
16.7.2016 um 20.00 Uhr
Italienischer Abend mit NapoliLatina
Wenn Bella Italia schäumt
Sie verbinden Völker und Kulturen. Die italienisch-fränkische Band behauptet im Überschwang, dass Italien die Karibik Europas sei. Musikalisch mag das vielleicht eine gewisse Berechtigung haben, wenn man den Wurzeln italienischer und lateinamerikanischer Musik nachspürt und sie in einer gewissen schwärmerischen Melodik, sinnlicher Rhythmik und expressiver Leidenschaft wiederfindet.
Das hat bei den „Cantautori“, den italienischen Liedermachern, durchaus eine lange Tradition: Schon der große Renato Carosone benutzte in den 1959er Jahren Mambo- oder Rumba-Rhythmen für seine Lieder, und auch zeitgenössische italienische Lied-Poeten wie Paolo Conte oder Gianmaria Testa bedienen sich munter bei Bossa, Bolero und Co. „Die wichtigste Verbindung zwischen Italien und Südamerika“, sagt Sänger und Gitarrist Eddi Mautone, „sind natürlich die Sonne und die Wärme.“ Und natürlich der gemeinsame lateinische Ursprung des Spanischen und Portugiesischen mit der italienischen Sprache, der sich bei NapoliLatina perfekt in den musikalischen Kontext einfügt.
Auf welche Region oder Tradition man sich auch immer beruft, die Band verführt in den musikalischen Süden und bietet Lebensfreude pur. Sie steht kaum auf der Bühne, schon versprüht sie gute Laune. Publikumsnah und leger erzählt sie, was in ihren Liedern thematisiert wird. Sie bietet ambitioniert eigene Kompositionen und ergänzt sie mit Stücken von Pino Daniele und Renato Carosone. Dabei drängt sich der Blues-Einfluss in den Vordergrund und geht eine sehr stimmige Verbindung mit lateinamerikanischen Rhythmen ein. Der Sänger Eddi Mautone gibt den Ton an. Unterstützt wird er von Stefano Renzi (Perkussion, Gitarre, Tres, Gesang) sowie dem Nürnberger Bassisten Tobias Kalisch und dem Schlagzeuger Alberto Parmigiani. In die Tasten des Keyboards greift Fabian Engelhardt.
Es wird berichtet, dass das Publikum sich sehr schnell an den letzten Urlaub in Italien zurück erinnert, wo auf einem Markplatz oder in den Straßen Bands mit Italo-Pop-Musik mit südamerikanischem Touch bei 35 Grad den „Bella-Italia-Flair“ erzeugten.
30.9.2016 um 20.00 Uhr
Hommage an Edith Piaf
Ein Liederabend mit Elke Wollmann und Béatrice Kahl
Blick in die Vergangenheit. Am 19. Dezember 1915 in Paris geboren und am 10. Oktober 1963 ebenfalls in Paris gestorben: Édith Piaf mit richtigem Namen Édith Giovanna Gassion.
Bereits einige Wochen nach ihrer Geburt wurde sie von ihrer Mutter verlassen, von der Großmutter erzogen, lebte in einem Bordell, erblindete an einer Entzündung der Augenhornhaut. Wunder der Heilung. Als 15-Jährige zog sie alleine als Straßensängerin durch Paris. Von einem Kabarettbesitzer entdeckt, Auftritte, bekannt unter ihrem Namen la môme piaf (der kleiner Spatz). Mit 17 schwanger. Zwei Jahre später starb ihre Tochter an einer Hirnhautentzündung.
Nach 1937 gelang ihr der große Durchbruch. Bühnenauftritte in ganz Europa und unzählige Schallplatten – auch während des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besatzungszeit. Sie galt als Kollaborateurin, entkam jedoch den Sanktionen.
Schlagzeilen machte sie auch mit vielen Affären, u.a. mit Moustaki. Mit ihm hatte sie einen schweren Autounfall, wurde mehrfach operiert und bekam viel Morphium gegen die Schmerzen, von dem sie bis zu ihrem Tod abhängig blieb. Sie brach Ende der 1950er Jahre auf der Bühne zusammen – es wurde eine unheilbare Krebserkrankung diagnostiziert. Daran starb sie schließlich am 10. Oktober 1963.
Ein bewegtes Leben, das sie verstand ebenso bewegend in Liedern auszudrücken.
Einen Beweis, dass sie nicht vergessen ist, braucht es eigentlich nicht. So ist auch die Hommage an Edith Piaf ein großer Erfolg. Ein Liederabend mit Elke Wollmann (Gesang) und Béatrice Kahl (Klavier). Die beiden erzählen die Geschichte der Edith Gassion – Piaf in Liedern und Anekdoten, in Zitaten. abwechslungsreich, spannend und rührend zugleich. Und wahnsinnig lebendig, weil Elke Wollmann immer wieder die Rollen wechselt und aus ganz unterschiedlichen Richtungen erzählt und mit großer konzertanter Kraft singt.
4.12.2016 um 17.00 Uhr
Veronika Zunhammer Quartett
Weihnachtssterne am Jazzhimmel
2014 erschien die CD „Weihnachtssterne am Jazzhimmel“, die Grundlage des Konzertes ist. Die Stimme von Veronika Zunhammer ist dabei der akustische Höhepunkt. Von ihr wird behauptet: „Eine Stimme, deren Weite einen mitzieht, einsaugt und gefangen nimmt.“ Und die Künstlerin selbst „…hat eine filigrane Strahlkraft, technisch brillant und leidenschaftlich feurig.“ In ihrem künstlerischen Schaffen als Vokalistin, Komponistin und Texterin greift Veronika Zunhammer auf einen reichen musikalischen Erfahrungsschatz zurück, der von bayerischer Volksmusik über Klassik, Pop bis hin zu künstlerischer Jazz-Vokalise reicht.
Und der Bayerische Rundfunk bescheinigt ihr: „Egal ob sie einen Henry-Mancini-Klassiker singt oder auf bayerisch vom „Rückenwind“ erzählt. Diese unbedingte Klarheit, diese von Herzen kommende Ehrlichkeit, das sind Dinge, die Musik großartig sein lassen.“
Bei ihrem Auftritt wird sie in ihrem Quartett unterstützt von den hochkarätigen Musikern, den beiden ECHO-Preisträger Christian Elsässer (p) und Henning Sieverts (b), sowie dem gefeierten Berliner Schlagzeuger Fabian Rösch.
Im Konzert gibt es deutsche und bayerische Weihnachtslieder zu hören, traditionell und gleichzeitig jazzig, weit entfernt von jeglichem Kitsch und doch nah am wärmenden Weihnachtsbaum. Präsentiert werden vergessene und bekannte Melodien so, dass sich Gänsehaut und leises Prickeln einstellen.
Die Jazz-Vokalistin, Komponistin und Pianistin Veronika Zunhammer wuchs in einer Musikerfamilie im bayerischen Chiemgau auf. Sie ist Dozentin für Jazz- und Pop-Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München und lebt auch in München. Sie steht mit renommierten internationalen Jazz-Ensembles wie der NDR Big Band, dem Sunday Night Orchestra, dem Christian Elsässer Jazz Orchestra und mit ihren eigenen Bands auf Bühnen im In- und Ausland. So führten sie ihre Konzertreisen bis nach China (Shanghai) oder in den Kongo (Kinshasa), sowie zum «Young Artists Festival» auf die griechische Insel Samos. Im Dezember 2016 präsentiert sie Weihnachts-Flair in Obermichelbach.