13.3.2020
Von Chanson zu Pop, von Folk zu Jazz
Der Name sei ihr Programm: Die Band Vogelfrei macht sich nichts aus einem klassischen einheitlichen Musikstil, sondern mixt kräftig alle Gefühlslagen des Menschseins und des Lebens bunt durcheinander. Vogelfrei war jemand, der Vereinbarungen nicht einhielt, vielleicht auch, musikalische Richtlinien nicht einhielt. König und Kaiser konnten einst den Vertragsbrecher ins Gefängnis werfen lassen oder ihn als vogelfrei erklären. Musiker sind vogelfrei, wenn sie eigenwillige Musik machen. Der Täter konnte von jedem gejagt, gefangen oder sogar getötet werden. Niemand durfte dem Vogelfreien zu Essen geben oder ihm Unterschlupf gewähren. Dem Vogelfreien durfte alles weggenommen werden, seine Frau wurde offiziell zur Witwe erklärt. Vogelfrei galt jemand in seinem eigenen Land. Gelang ihm die Flucht in ein anderes Land, hatte er sich damit gerettet.
Mit ihrer CD Höhenrausch hat sich die Vogelfrei-Gruppe in ein neues Musikland gerettet. Es hat den Namen Chansonpop und Folkjazz. Das sind durchaus Widersprüche, nicht nur in den Worten, sondern auch in der Musik. Aus Chansons werden eingängige Pop-Lieder, aus Folk-Tonen erheben sich übermütige Jazz-Klänge. Die Künstler verstehen darunter Musik, die ins Blut geht und auch live auf der Bühne wird die Musik zum Rauscherlebnis.
Die klassische Rockformation wird durcheinandergewirbelt von Glockenspiel, Saxophon, Geige, Klavier und Akkordeon und akzentuiert den ausdrucksstarken Gesang von den Sängerinnen Alexa Härtlein und Evelyne Schertlin. Begleitet werden sie dabei von Tobias Schertlin (Gitarre, Mandoline, Glockenspiel), Reinhard Heinl (E-Gitarre), Ralf Jürgen Matthes (Kontrabass, E-Bass) und Hans-Peter Albrecht (Schlagzeug).
Alle Lieder stammen aus der eigenen Feder! Alexa Härtlein, Evelyne Schertlin und Tobias Schertlin schreiben Lieder über das Leben, mit all seinen Höhenflügen und Abgründen. Dabei schaffen sie immer wieder ein musikalisches Schmunzeln.
Die Zuhörer erleben, wie die Künstler leiden unter ihrem Verdikt – vogelfrei – bis sie schließlich das sichere Land, ihren Musikhafen finden. Dann erklimmt die Musik ungeahnte Höhen von Freude und Zufriedenheit.