Gekocht und probiert am 8.12.2013
Unser Konzert heute trägt die Überschrift „gentle voices“. Wenn es sanfte Stimmen zu hören gibt darf es nicht auch noch eine sanfte Suppe geben. Wir setzten einen Kontrapunkt: Es gibt scharfe Entensuppe.
Was benötigt man alles für diese gehaltvolle Suppe? Für 40 Portionen schreibt man sich auf den Einkaufszettel: 4000 g Entenbrust, 30 Chilischoten rot (die wirklich scharfen), 30 Frühlingszwiebel, 1000 g Austernpilze, 5 Bund Thai-Basilikum (notfalls geht auch normales Basilikum), 30 Zehen Knoblauch, 30 EL Fischsauce, 10 Dosen Kokosmilch, 5000 ml Geflügelbrühe, Öl zum Anbraten und 20 EL Chilisauce, aber bitte scharf.
Es hat einen Vormittag gedauert bis wir die Einkaufsliste abgearbeitet hatten.
Dann beginnt das Kochen.
Zunächst die Entenbrust in feine Scheiben schneiden. Es ist ein durchaus erhabenes Gefühl das feine Fleisch in Scheiben zu zerteilen.
Die Chilis müssen längs halbiert und in kleine Würfel geschnitten werden. Wer die Schärfe fürchtet, kann sie natürlich auch entkernen. Die Frühlingszwiebeln werden in Ringe geschnitten (auch das Grüne). Die Frühlingszwiebel ist eigentlich eine Winterzwiebel, die im Sommer blüht. Warum wir sie Frühlingszwiebel nennen bleibt ihr Geheimnis. Die Ringe glänzen in den unterschiedlichsten Grüntönen auf meinem Schneidebrett.
Dann kommen die Austernpilze an die Reihe. Ich putze sie und reiße sie in Streifen. Da kann man seine Zerstörungswut sinnvoll ausleben. Das Zerreißen macht durchaus Spaß. Gut, dass ich ein ganzes Kilo so traktieren kann.
Das Thai-Basilikum in feine Scheiben schneiden. Das Thai-Basilikum ist wesentlich schärfer als das herkömmliche Basilikum. Man kann es eigentlich nicht durch normales Basilikum ersetzen. Wenn doch muss man die notwendige Schärfe mit anderen Gewürzen (also noch eine Zugabe Chilis) in die Suppe bringen.
Nun kommen die Knoblauchzehen an die Reihe. Sie werden in kleine Würfel geschnitten.
Das Fleisch muss man nun in der Pfanne in etwas Öl portionsweise scharf anbraten. Anschließend aus dem Topf nehmen und warm stellen.
Knoblauch und Frühlingszwiebelscheiben mit den Chilistückchen mischen. Drei EL Fischsauce im gleichen Topf, in dem das Fleisch angebraten wurde, erhitzen. Die Austernpilze, drei EL scharfe Chilisauce, die Kokosmilch (vor dem Öffnen kräftig schütteln), Geflügelfond und das angebratene Entenfleisch zugeben.
Das Ganze bei mittlerer Hitze 5 Minuten köcheln, dann die Basilikumstreifen zugeben und nochmals eine Minute kochen.
Dann ist die scharfe Entensuppe eigentlich fertig. Mit ein paar Basilikumstreifen kann man sie noch garnieren und mit Chili nach Belieben nachwürzen.
Ich habe mir nun einen Teller davon für mein Mittagessen abgezweigt und hoffe nun inständig, dass die sanften Gäste nichts Scharfes mögen, schon gar keine scharfe Entensuppe. Dies hätte den Vorteil, dass ich an den nächsten Tagen noch von dieser köstlichen Suppe essen könnte. Ich will ja nichts verraten, aber das ist die beste von allen guten Suppe, die seit langem bei Kultur in der Kirche serviert wurde. Nur wegen der Suppe rentiert sich ein Besuch von „Kultur in der Kirche“. Guten Appetit.